In einer Welt, die zunehmend von schnellen Trends und einer Wegwerfmentalität geprägt wird, stellt Slow Fashion eine notwendige Bewegung dar, die unsere Einstellung zur Mode auf den Kopf stellt. Aber was bedeutet das überhaupt, und warum sollten wir alle kurz innehalten und darüber nachdenken, wie wir mit Kleidung umgehen?
Slow Fashion bedeutet, bewusste Entscheidungen zu treffen, für Qualität und Langlebigkeit – zum Wohl der Menschen und des Planeten.
Fast Fashion ist wohl allein ein Begriff, sie zielt darauf ab die neusten Modetrends in kürzester Zeit von den Laufstegen direkt in die Geschäfte zu bringen. Wo früher Kollektionen nur zwei Mal im Jahr vorgestellt wurden (Frühling/Sommer und Herbst/Winter), landen heute nahezu wöchentlich neue Produkte in den Regalen! Große Modeketten, die wir aus der Fußgängerzone kennen sind Vertreter dieser Industrie. Sie produzieren in rasantem Tempo neue Kollektionen – oft zu extrem niedrigen Preisen. Dadurch wird es Konsumenten ermöglicht, ständig neue Kleidung zu kaufen, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen. Doch der wahre Preis dieser Mode ist weitaus höher, als es scheint: Umweltverschmutzung, Ausbeutung und eine Wegwerfmentalität prägen diese Industrie.
Slow Fashion bietet eine Antwort auf die negativen Auswirkungen der Fast Fashion-Industrie. Sie setzt genau hier an, in dem der Fokus auf dem Wert und der Langlebigkeit der Kleidung liegt, anstatt auf dem ständigen Konsum neuer, oft kurzlebiger Trends. Durch den Kauf von Kleidung, die sorgfältig und unter ethischen Bedingungen hergestellt wurde, wird dazu beigetragen, den ökologischen Fußabdruck der Modeindustrie zu verringern.
Aber was macht Slow Fashion-Kleidung eigentlich so langlebig?
Ein entscheidender Schritt, der zur Qualität und Langlebigkeit beiträgt, beginnt beim Zuschnitt der Klamotten. Wenn der Stoff im Fadenlauf geschnitten wird, bleiben Kleidungsstücke länger in Form. Der Fadenlauf gibt die Richtung vor, in die die Fäden verlaufen und sorgt dafür, dass die fertigen Teile besser sitzen, der Stoff fällt schöner und gleichmäßiger ohne sich zu verdrehen. Die Klamotten verziehen sich nicht und behalten auch nach vielen Wäschen ihre Passform.
Und dann gibt’s da noch das regelmäßige Wechseln der Nadel. Klingt banal, dieser kleine aber wichtige Schritt sorgt aber dafür, dass Nähte stabiler und haltbarer sind. Während der Produktion von Slow Fashion werden die Nadeln häufiger gewechselt. Denn eine stumpfe Nadel führt dazu, dass die Nähte schneller aufgehen und das Teil eher den Geist aufgibt.
Slow Fashion ist die Zukunft
Slow Fashion ist weit mehr als ein Trend – es ist eine Bewegung, die unsere Beziehung zu Kleidung grundlegend verändert. Es geht darum, bewusstere Entscheidungen zu treffen, die sowohl der Umwelt als auch den Menschen, die unsere Kleidung herstellen, zugutekommen. In einer Welt, in der Fast Fashion die Norm ist, zeigt Slow Fashion uns einen anderen Weg: einen achtsameren, nachhaltigeren und faireren Umgang mit Mode.
Indem wir unser Kaufverhalten überdenken und uns für Qualität statt Quantität entscheiden, können wir Teil dieses positiven Wandels sein und die Zukunft der Mode nachhaltig mit gestalten.